künstlerische Vita

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[tab title="bis etwa 10"]

Um 1970 habe ich mit einer Großtante angefangen zu malen. Ein ältere Dame und ein junger Bube gingen mehrfach in der Woche in den Rosensteinpark in Stuttgart – Bad Cannstatt. Das dortige Naturkundemuseum war immer offen, kostenfrei und bei jedem Wetter ein guter Platz zum Malen.

 

Mit kleinen Stühlchen, den Malblock auf dem Schoß haben wir gemalt und gemalt.

 

Sie war zu diesem Zeitpunkt schon eine bekannte Malerin. So ging das schätzungsweise 3 Jahre. Dort haben wir immer mit Buntstiften, ganz selten mal mit Pastellkreiden gemalt.  Die Aufseher hatten etwas gegen Pinsel, Farbe und Wasser oder Öl.

 

(Wenn ich meinen Malplatz heute so anschaue, dann muss ich Ihnen nachträglich recht geben.)

 

In der Schule gab es ja „nur“ die Wasserfarbenkästen, aber bei Tante Amale durfte ich mit Aquarell, Ölfarben und auch mit Kohle malen. Irgendwann haben wir uns aus den Augen verloren. Erst als ich 15 Jahre alt war, kamen wir gelegentlich zusammen. Sie malte dann hauptsächlich mit Pastellen, während ich eher das Aquarell bevorzugte.

 

Bilder aus der Zeit gibt es keine mehr.

 

In diese Zeit fällt noch ein Kontakt in Sachen Kunst. Ein entfernter „Onkel“ hat auch immer gemalt. Er hat in Öl gemalt und immer diese Hirsch- und Jagdszenen. Noch heute hängen einige dieser großformatigen „Schinken“ an der Wand. Mein Vater war ein riesiger Fan dieses Metiers und somit dankbarer Abnehmer für diese Gemälde.

 

Mich hat aber eher die zeichnerische Seite meines Onkels fasziniert. Heute würde man wohl Speedpainting / Speeddrawing dazu sagen. Ein Blatt Papier, eine Stück Kohle und ein paar Sekunden (Minuten) und es entstanden die tollsten Westernszenen. Indianer, Cowboys in allen erdenklichen Szenen warf er nur so auf das Papier.

 

Ich habe immer wochenlang geübt, seine Bilder nachzumalen. Kohle und Bleistifte waren damals meine Favoriten.

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Eine kunstlose Zeit begann. Ich war viel mehr auf Sport aus und hatte ganz andere Interessen. Das Malen war komplett in den Hintergrund getreten. So etwa mit 15 gab es nochmal eine Zeit, wo ich viel gemalt habe, aber als ich mein Moped fahren durfte, war auch diese Phase wieder vorbei. Dann Schule, Studium, Praktikum, Arbeitsleben. Da blieb wenig in Sachen Kunst bei mir hängen. Erst nach einem Arbeitgeberwechsel und einem beginnenden Pendlerleben begann es von Neuem. Ich habe enorm viel gearbeitet, aber dennoch blieb etwas Zeit. So einsam in einem kleinen Zimmer in einer neuen Stadt musste man etwas tun. Und meine Malsachen hatte ich zum Teil mit umgezogen. Es waren viele Buntstifte und Ölfarben. Da sind einige Bilder entstanden. Ich musste aber schnell feststellen, dass die Ölmalerei in einem kleinen 1-Zimmer-Appartement nicht so ganz das richtige ist. Daraufhin habe ich viele kleine Bilder mit den Buntstiften gemacht und den Farbaufbau mit wunderschönen Farbschichten, ganz fein gestrichelt (man sagt gefiedert) gemacht. Die Tiefe dieser Bilder war enorm.

 

Außer einer handvoll abstrakter Ölbilder ist aus dieser Zeit aber nichts mehr da. Die Bilder und vieles anderes wanderte 2000 beim nächsten Umzug in den Müll.

[/tab] [tab title=“ca. 2000 bis 2014″]

Seit dem Jahr 2000 male ich eigentlich recht viel. Es war immer zur Entspannung, mal im Zimmer, mal auf dem Balkon, mal am See. Mit dem Liegerad und einem Rucksack mit Aquarellfarben, Kohle und einem kleinen Block war ich einiges unterwegs.

 

Es waren Landschaftsbilder und zeitweise auch colorierte Zeichnungen von Figuren, wie man diese in Comics findet. Da habe ich sehr viel mit Aquellfarben, Verläufen und Lasuren gearbeitet. Irgendwann dann bin ich auch auf die Softpastelle gestossen und habe mich damit ausgestattet. Tolle Sache, aber mit den Ergebnissen, die ich anfangs erreichte und dem vielen Staub war ich nicht glücklich. Mich hat auch furchtbar genervt, dass das dafür notwendige Papier so blöde Größen hatte. Es passte einfach nicht in die üblichen Rahmen. Auch die Lagerung war ein Problem für sich.

 

In die folgenden Jahre fallen auch die ersten besuchten Malkurse, Seminare und Workshops. Dabei bin ich auf Acryl gekommen. Es war einfach einfach. Deckende, schnell trocknende Farben, die auf nahezu jedem Untergrund halten und weitgehend farbecht sind. Ich habe viel experimentiert und manches Bild damit ruiniert. Ich erinnere mich noch an den Gesichtsausdruck der Künstlerin in einem Workshop, als ich eines meiner Bilder mit Neonfarben gemalt hatte und dann schnell mit Schwarz überzogen hatte. Ich habe sofort das Bild mit einem alten Handtuch wieder abgewischt. Ziel war es, eine Nachtszene daraus zu machen, doch war die Acrylfarbe an einigen Stellen schon so getrocknet, dass sie nicht mehr zu entfernen war. Heute würde ich einen vorsichtigeren Weg in Form einer Lasur mit Indigo und Malmittel vorziehen.

 

2009 stand wieder ein Umzug an und dabei sind rund 200 Bilder in den Müll gewandert.Nur, was in einem gemeinsamen Gespräch mit meiner Frau für gut oder aus emotionalen Gründen für aufhebenswert befunden wurde, blieb da, der Rest flog raus.

 

Nach dem Umzug habe ich kaum noch gemalt, erst in den letzten Monaten habe ich wieder begonnen und springe von Technik zu Technik. Mal Pastell, mal Aquarell, mal Acryl und auch mal Mixed Media. Die zur Verfügung stehende Zeit und der Platz bestimmen oft, was ich beginne.

 

Auf jeden Fall habe ich in letzter Zeit viel Freude an Portraits. Ich experimentiere auch hier ziemlich viel mit verschiedenen Techniken. Einiges davon können Sie hier auf der Homepage sehen.

 

Ziel ist es, dass ich mich nun auch wöchentlich mal mit anderen Künstlern treffe.  Etwas Austausch tut not.

[/tab] [tab title=“2014 bis heute“]

2014 hat sich irgendwie alles geändert. Die Malerei wird zur Hauptsache.

 

In 2014 finden nahezu 10 Ausstellungen statt. Im Dezember miete ich mein erstes Atelier an. Es hat über 100 qm und liegt in Engelskirchen-Schnellenbach. Ich bin nahezu täglich dort um zu malen und habe dort auch eine kleine Malschule aufgezogen. Jeden Nachmittag oder Abend von Montag bis Donnerstag können Interessierte dort malen und lernen. Ferner habe ich künstlerische Betreuung von Seniorengruppen übernommen. Jede Woche habe ich mindestens zwei Seniorengruppen mit denen ich male bzw. die ich zum und beim Malen anleite. Dazu kommen diese Gruppen entweder zu mir ins Atelier oder aber ich fahre mit den Materialien in die Tageseinrichtungen. Und auch ganze Klassen und Kindergruppen werden von mir betreut. Hierzu bin ich in den Schulen für die künstlerischen Projekte eingespannt.

2017 Umzug in ein neues Atelier, mehr im „Zentrum“. Und zusätzlicher Ausstellungsraum in einem alten Autohaus an der alten B55 in Engelskirchen. 

2018 Mein Atelier in Ründeroth leider schnell wieder verloren; Glück für den Vermieter
Auch den Ausstellungsraum muss ich wieder schließen. Auch dieser geht an einen neuen Mieter, ein neues Autohaus. (Hier möchte ich einem möglichen Eindruck entgegen wirken. Ich zahle die Mieten. Es sind allerdings reduzierte Mieten, die ich mit den Vermietern für Leerstände vereinbare und natürlich die Räumlichkeiten recht schnell verlasse, sobald ein „richtiger“ Mieter gefunden wird.)

Anfang 2020: Corona hat zugeschlagen. Es finden keine Senioren- oder Schul-Malkurse mehr statt. 

Herbst 2021: In der Schule geht es wieder los, die ersten Kurse bzw. AGs finden statt. Werden aber nach einigen Wochen wieder eingestellt bzw. auf Fernunterricht (Zoom) umgestellt. Nicht falsch verstehen, ich male dennoch täglich, aber an Ausstellungen ist nicht zu denken.

2022: So langsam beginnen die ersten Ausstellungen wieder. Noch alles regional sehr begrenzt und mit wirklich wenigen Gästen, aber die Kulturbranche muss sich erst wieder erholen.

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