Wenn ich sagen würde: „zwei Augen, Nase, Mund, Kugel“, dann würde jeder auf Gesicht schliessen. Vielleicht noch nicht mal auf ein menschliches.
Mir wurde irgendwann klar, dass es nciht nur die Form, die Perspektive sondern auch die Position ist, die bei diesen Elementen ein Gesicht ausmacht. Mit der Perspektive, Ansicht und auch der Position und Ausrichtung spiele ich seit Jahren.
Doch nun bin ich noch weiter gegangen: Es kommt einer kompletten Auflösung gleich. Die Elemente durchdringen sich, sind selbst sehr stark abstrahiert und bilden beim ersten Sehen des Bildes kein Gesicht mehr. Erst, wenn unser Gehirn die einzelnen Elemente versucht einem Ganzen zuzuordnen entsteht der Begriff „Gesicht“, vielleicht sogar „Mensch“ in uns.
Ich bin total glücklich, diesen Weg, diesen entscheidenden Schritt gegangen zu sein.
Zwiesprache mit dem Altern – ja Altern – nicht Alter. Eine Aussprache auf Augenhöhe.
Das Thema lässt mich (noch) nicht los.
Diesmal keine geteilte Person, die einfach beides in sich trägt, nein diesmal steht sich Jugend und Alter frontal gegenüber. Es ist nicht feindlich, unversöhnlich, nein – es hat irgendwie etwas Abwartendes und Wissendes.
Wie Sie vielleicht wissen, bin ich selbst nicht mehr der Jüngste (aktuell 54) und dann kommen noch die Eltern und Schwiegereltern hinzu, die durchaus mit dem Alter und seinen Folgen hadern. Und letztendlich bin ich Woche um Woche durch meine Kunst-AGs in den Pflegeeinrichtungen mit dem Alter und seinen Folgen konfrontiert. Daher hält mich das Thema irgendwie gefangen und bricht sich immer wieder Bahn.
Weihnachten zu Besuch bei meiner Mutter. Allgegenwärtig ist das Alter und das Altern. Seine Folgen werden mir ständig vor Augen geführt.
Eine Ansicht aus dem Heim.
Ich muss dazu sagen, dass ich dort im Heim noch nie verwelkte Blumen gesehen habe. Die machen das toll. Aber es ist ein Symbol für mich, das Drumherum auszudrücken.
Was mir auch jetzt wichtig ist zu sagen: Eine Rechtfertigung?
Ich habe meine Mutter 12 Jahre lang selbst in der eigenen Familie betreut und gepflegt. Ich weiß es, das Altern kann heftig sein. Es ist nichts für Feiglinge.
Chapeau an die Leute, die Tag um Tag pflegen und dabei menschlich und liebevoll geblieben sind.
Das Altern ist schon komisch. Eines Teils entwickelt man sich weiter, andernteils zurück. Doch egal, was Außen passiert, das Innen ist wichtiger.
Wie schon mal in einem vorherigen Artikel geschrieben, ist die Vorweihnachtszeit emotional nicht ohne. Dabei denkt man auch oft an die Verstorbenen und was haben diese alle gemein? Den Tod bzw. das Altern.
Und ich habe auch schon geschrieben, dass man nach Weihnachten durch aus mit einem „Kater“ wieder aufwachen kann. Meiner heißt wohl „Alter“.
Es gab jetzt zu Beginn des Jahres eine Zeit bei der für mich das Altern beim Malen eine stärkere Rolle gespielt hat.
Das erste hier, ist ja noch recht fröhlich.
Doch zuerst in Teilen:
Die Frauen mögen mir bitte nachsehen, dass es das Bild einer Frau wurde.
Hier nun komplett:
Das obige Bild erscheint ja noch recht fröhlich, das liegt auch an den ganzen Symbolen, Ornamenten, die zusätzliche Farbe rein bringen und für mich jedes auch eine Bedeutung hat.
Das nächste Bild dreht sich genau um die selbe Thematik – das Altern.
Maler malen immer wieder Selbstporträts. Das mach auch ich, aber diesmal geht es wieder um Rembrandt.
Rembrandt hat im 17 Jahrhundert mehrfach sich selbst gemalt. Das hellste davon habe ich mir als Vorlage ausgesucht.
Zur Übung und aus Spaß habe ich es nachgemalt. Natürlich immer mit dem bei mir üblichen Schalk im Nacken. Das Hütchen ist aber auch allerliebst.
Das hier kam dabei raus:
Sein Stil und sein Pinselstrich haben sich im Laufe des Lebens sehr stark verändert. Ich will mir seine Arbeiten nochmal genauer vornehmen. Sicher werde ich nicht genau abmalen. Ich denke da an schrillere, reinere Farben. Das Ganze etwas mehr in die heutige Zeit ziehen.
Wieder mal eine berühmte Vorlage, die mir als Vorlage dient und mit einem Augenzwinkern umgesetzt und präsentiert wird.
Wer das Original gemalt hat, bleibt unbekannt. (siehe auch Wikipedia)
Ich habe mich, auch aus Übungsgründen, mal hingesetzt und das Bild als Vorlage hergenommen.
Wie üblich bei mir, ist es nicht dabei geblieben. Der Farbeindruck ist gänzlich anders und …
Die Farbwahl ist nicht der einzige Unterschied. Natürlich kann ich auch nicht so gut malen, wie dieser Alte Meister, aber ich hab doch wieder etwas mehr versteckt. Vielleicht bin ich, wie viele andere auch, einfach durch die ständige Werbeberieselung geschädigt. Das Bild heißt bei mir „It’s cool man“.
Warum? siehe hier:
Ich fand die Umsetzung wirklich nicht einfach, aber es hat Spaß gemacht und es sieht nun wirklich toll aus.
Manchmal malt ein Maler auch mal nach. Die Nachtwache von Rembrandt van Rijn war diesmal das Vorbild. Nur ein Ausschnitt …
Ich habe schon früher Ausschnitte (Porträts) alter Meister als Anregung genommen.
Diesmal habe ich Ausschnitte aus Bildern gewählt, die sehr bekannt und berühmt sind.
Das erste Vorbild war Rembrandt van Rijn. Seine Nachtwache, die ja wohl keine Nachtwache ist, hat es mir angetan.
Doch pures Nachmalen wollte ich nicht machen, doch wie verändere ich da Bild. Mein loser Stil der letzen Wochen und Monate wurde dem aber auch nicht gerecht.
Vielleicht mal so:
(Frans Banning Cocq war das, der damals von Rembrandt verewigt wurde.
Siehe auch Wikipedia.)
Der bei mir so grüne Herr war so angelegt, es ist kein Grisaille oder einfarbige Untermalung. Es gibt dem Bild mehr Popp. Schließlich ist der Kontrast zum übertriebenen Rot-orange und Gelb mehr als deutlich.
Ich wollte nochmal auf den Titel des Artikels eingehen.
„…, die keine war“
Das Bild bekam den Namen erst viel viel später, erst nachdem die Farben und die Oberfläche stark nachgedunkelt waren. Denn da hatte man wirklich den Eindruck, dass es Nacht war. Irgendwann wurde es restauriert und siehe da, so dunkel war das Bild gar nicht mehr. Daher konnte man den vergebenen Titel danach ad acta legen.
Näheres dazu müsste eigentlich auch in Wikipedia zu finden sein.
Wieviel bleibt in uns von denen, die gegangen sind? Malen aus der Erinnerung heraus. Was bleibt – was blieb?
Wie bereits beschrieben (letzter Artikel): die Weihnachtszeit bringt vieles wieder ans Licht. Darunter auch die Gedanken an die Lieben von denen wir bereits Abschied nehmen mussten.
Die ganzen, alten Fotos will man eigentlich rausziehen und in seinen Erinnerungen schwelgen, aber verdammt noch mal das sind alles hunderte alter Dias. So einfach heute anschauen ist nicht und seit Jahren schiebt man die Digitalisierung derselben vor sich her. Wann hat man schon mal die Zeit solche Arbeiten zu machen.
Also habe ich mich auf ein Experiment eingelassen.
Dieses Bild soll der Startpunkt sein, weitere sollen folgen.
Um auch mir zu verdeutlichen, was verblassen (die Verblichenen) bedeutet, will ich Personen meiner Kindheit, meiner Jugend malen, so wie ich diese in Erinnerung habe. Verbunden mit Symbolen und Bilder gemeinsamer Erlebnisse und Tätigkeiten.
Der erste Schritt ist wirklich schön. Was hat man alles zusammen gemacht? Wo war man? Wie war das?
Dann wird es komisch. Ich kann mich vermeintlich noch genau an Kleidungstücke erinnern, aber die Gesichter scheinen verblichen. Nicht dass ich die Personen nicht erkennen würde, aber es reicht, trotz der ehemaligen Vertrautheit, nicht um Porträts zu malen.
Erschreckend -nicht?
Und da bin ich bei meinem Experiment:
Ich will die Lieben umgeben von weiteren Eindrücken malen, wobei ich die Fotos / Dias zuvor nicht anrühre. Ich will wissen, was, wieviel noch in meinem Gehirn schlummert.
Erst wenn die Serie beendet ist, möchte ich mich wirklich an die Fotos / Dias wagen.
Bild 1, meine Großeltern, väterlicher seits
Mein Stil soll erhalten bleiben, es sollen schnelle Bilder werden, die beim Malen durchaus zu weiteren Erinnerungen führen, die dann sofort aufgenommen werden.
Eine Ähnlichkeit in den Gesichtern kann ich trotz mehrerer Versuche nicht erreichen. Manche Merkmale funktionieren, aber Ähnlichkeit beim Porträt erreiche ich nicht. Ist das nicht erschreckend?
Da verbringt man Jahrzehnte zusammen und dann das.
Ein Ölbild – zum Trocknen aufgehängt – verstört meine Frau.
Zur Situation: Es ist kurz vor Weihnachten und ich kann zur Zeit schlecht schlafen. Wenige Stunden reichen mir jede Nacht, dass ich recht fit aus dem Bett steige. Also male ich momentan viel und vor allem des Nachts bis in die frühen Morgenstunden.
Dabei setze ich einfach meine Gedanken, meine Eindrücke der zurückliegenden Zeit um.
Dieses Bild entstand auch in einer Nacht und hing dann zum Trocknen an einer Wand.
Was ist wohl Ihr erster Eindruck beim Betrachten des Bildes?
Gedankenverloren hängt ein Mann an der Theke vor seinem Glas herum und starrt vor sich hin. Die Flasche dazu trägt die Aufschrift Lov(e).
Ein Alkoholiker? Ein Verzweifelter?
Nein – mein Impuls war die ganze Liebe vor Weihnachten, die aus allen Ecken kriecht und einen dahin rafft. Ein viel zu tiefer Blick in dieses Glas Liebe. Liebe zu den Lieben, Gedenken an die Toten, Gefühlsdusselei mit anderen, eigentlich Unbeteiligten, …
Es steht die Frage im Raum Was passiert hier, was passiert mit mir – warum? Im neuen Jahr erwacht man dann – mit einem Kater – oder?
Apropos: Meine Frau war am Morgen, als sie das Bild sah, ziemlich erschrocken. Verstehen Sie warum?
Wie malt ein Maler wohl ein Selbstporträt? Natürlich malt er sich als Maler beim Malen.
Bei einem Maler taucht wohl immer mal wieder der Wunsch auf sich selbst darzustellen. (Bitte die Wortwahl beachten.)
„Selbstdarstellung“ 🙂
Angst vor der weißen Leinwand? Nein in letzter Zeit nicht mehr. Material zum Malen habe ich genügend und so kann ich recht frei meine Ideen umsetzen. Der erste Strich auf der Leinwand hat mittlerweile bei mir seinen Schrecken verloren. Dafür waren aber tausende vorherige Bilde und heftiger Materialeinsatz notwendig.
Ich bin soweit, die Themen können kommen. 2019 wird toll.
Ein Ölbild, das den aktuellen Zeitgeist irgendwie wiedergibt. Der überall erscheinende Zeigefinger.
Auch von mir erhoben für das Thema Müllvermeidung und dem Aufruf über den eigenen ökologischen Fußabdruck auf der Welt nachzudenken.
Jeder Tag ist heute auch von der Müllproblematik durchdrungen. Und ich begrüße das, denn so können wir nicht weiter machen.
In meiner Familie ist Müll und Verschmutzung schon ein ganz schönes Thema. Wir versuchen dem gerecht zu werden, was nicht immer klappt. An einigen Stellen ist es unglaublich schwer.
Dennoch musste ich das Thema malen, doch wie?
Heraus kam das folgende Ölbild, wobei mir heute immer noch nicht wirklich klar ist, ob ich damit selbst den Zeigefinger erhebe oder aber mich damit beschäftige, dass man mir diesen immer wieder zeigt.
Da ich so hinter dem Thema Müllvermeidung stehe und auch meine Umgebung damit beeinflusse, bin ich es wohl der auch den Zeigefinger erhebt.
Lesen vermittelt mehr als nur Wissen. Genau dies ist hier das Thema meiner Ölbilder. Die Serie ist bei weitem noch nicht fertig und diese beiden Bilder sind sicher erst der Anfang.
Ein etwas zweideutiger Titel.
Habe ich Gedanken aufgeschrieben, die sich zum Lesen lohnen oder
habe ich Gedanken aufgeschrieben (gehabt) zum Thema Lesen.
Eher Zweiteres. (So sagt man des öfteren, aber ist „Zweiteres“ überhaupt ein deutsches Wort?
Doch nun zu meinen Bildern.
Lesen vermittelt Wissen, hat Spannung, bringt Anregung und lässt uns träumen.
Hier der Leser vertieft in die Lektüre, umgeben von Leben, Ideen, Emotionen und Gedanken.
Im Normalfall wählt man als Maler ja gerne den Hintergrund gerne farblich kälter als sein Objekt. Damit unterstützt man die Wahrnehmung der Entfernung. Doch hier musste es anders sein, denn diese Wärme um den Leser herum soll auch sein „Eingehüllt sein“ verdeutlichen. Diese wohlige Wärme um ihn herum. Keine weiteren Elemente, die ihn stören, die ihm bewusst sind. Warme wohlige Wärme umgibt ihn bei seiner Lektüre.
Noch ein Schritt weiter, geht dieses Bild. Ich wollte darstellen, wie jemand beim Lesen noch tiefer einsinkt und seine Fantasie ihn in eine komplett andere Welt versetzt. Beim Malen ist diese Darstellung zweier konkurrierender Welten etwas schwierig, denn man hat nur eine Malebene und was man dann darstellt erscheint auf den ersten Blick nicht gerade logisch.
Ich hoffe, es wird deutlich, wie sich die Welten des Lesers vermischen.